Lichtwurzel-Anbau

Die Lichtwurzel-Pflanze im Spätsommer
Die Lichtwurzel-Pflanze im Spätsommer

Die Lichtwurzel, auch bekannt als Yamswurzel, ist eine alte in Vergessenheit geratene Heil-und Kulturpflanze, die ursprünglich aus Nordchina stammt. Dort ist sie unter dem Namen Shan Yao (Bergmedizin) bekannt.

Die Lichtwurzel (Dioscorea batata), ist eine einkeimblättrige, sich windende Staude, die zu den Knollengewächsen der Yam oder Yams (Dioscorea) gehört. Zur Pflanzenfamilie der Yams-Gewächse gehören über 600 Arten, von denen die meisten in subtropischen Klimazonen vorkommen. Die essbaren Yams (Dioscorea alta, rotundata, trifida u.a.) werden seit Jahrhunderten in Asien, Afrika und Lateinamerika als Heil- oder Grundnahrungsmittel verwendet. Zu den in Europa verwandten Arten gehört die Gemeine Schmerwurz, die allerdings giftig ist und nur für medizinische Zwecke verwendet wird.

Das spezielle der Lichtwurzel (Dioscorea batata), im Verhältnis zu den anderen Yamsarten, liegt vor allem in ihrer Nähe zur ursprünglichen Form der Yams. Im Gegensatz zu den anderen Yamsarten konnte sie ihre jugendliche-ursprüngliche Kraft beibehalten und hat sie nicht durch Anpassung an die Umgebung verloren. Unterscheidbar ist die Lichtwurzel vor allem durch ihre spezifischen Eigenschaften, die durch den konsequenten Anbau verstärkt werden können:

  • Anomalien im Wuchs: Das heißt, die Blätter können durchaus abschnittsweise gegenständig (symmetrisch), wechselständig, einzeln, paarweise oder gar zu dritt an den Ranken wachsen. Hier drückt sich eine lebendige, jugendliche Kraft aus, die noch keine feste innere Ordnung besitzt.
  • enormes Tiefenwachstum der Speicherwurzel (bis zu 2 m Tiefe).
  • Die vegetative Vermehrung der Pflanze durch sog. Sprossfruchtknöllchen (Brutknöllchen / Bullbillen).
  • Der vanilleartige Duft der Blüte
  • Rot-violette Färbung an den Rändern der herzförmigen Blätter, den Trieben und an den Ansätzen der Faserwurzeln der Knolle.

Ab Februar-März beginnt das Vorziehen der Bruchstücke als Pflanzgut. Wenn sich schon die Knospen, wie kleine Augen vorgebildet haben, werden sie zusammen mit den Jungpflanzen (Jährlingen), die aus den Brutknöllchen ein Jahr zuvor vorgezogen wurden, zu Osterzeit in der Grabenkultur ausgepflanzt. Schnell entwickeln sich aus den Knospen 15-20 cm hohe Triebe, die aus der Erde herausschauen und nach einer Rankhilfe suchen, an der sie weiter und höher hinauswachsen können. An den Rankhilfen winden sich 3-5m hohe Triebe, die allmählich über das jahr hinweg eine große Blattmasse aus den netznervigen, spitzzulaufenden, herzförmigen Blättern (bis 7cm lang und 5 cm breit) entfaltet. Mit ihrer ganzen Blattmasse ist sie ganz dem Licht hingegeben. –

Die unglaubliche Kraft im Wachstum, sowohl in ihrer Ausdehnung der Blattmasse, als auch in ihrem Höhenwachstum, spricht für eine sehr vitale-levitative Kraft, welche die Lichtwurzel beim Verzehr auch dem Menschen verleiht.

Ihre gesamte Fläche der entfalteten Blattmasse ist enorm. Was sie über die Photosynthese aufnimmt, speichert sie in ihrer schleimigen, schneeweißen in die Tiefe wachsenden Knolle. Dies macht sich auch an den Inhaltsstoffen der Knolle bemerkbar. Sie enthält Stärke, Proteine, Fett, Aminosäuren, Saponine, Polysaccharide, Schleimstoffe, Vitamine und 31 verschiedene Spurenelemente.

Lediglich die am Wurzelhals stärker entwickelten Faserwurzeln dienen der Nährstoffaufnahme aus der oberen Humusschicht, als Knolle schließt sie sich aber ansonsten von der ab. Durch den anbau in Sandgräben, mit lediglich einer 20cm hohen Humusschicht, kann diese Speichertendenz durch den kieseligen Sand noch zusätzlich gefördert werden.

Im Lauf der Vegetationszeit verholzen die langen Stängel bis an die Triebenden. Sie blüht von Juli bis September, wobei eine einzelne Pflanze nur wenige Tage den vanilleartigen Duft über die Landschaft verströmt. In den Blattachsen entwickeln sie dann die sog. Sprossbrutknöllchen, die wiederum als Saatgut verwendet werden. Wenn dann im Herbst die Blätter eine intensive Färbung aufweisen, ziehen die Kräfte vollends in die Speicherknolle und ihr eigentliches qualitatives Wachstum in die Tiefe beginnt. Erst spät im Herbst (Ende Oktober) werden die leicht zerbrechlichen Wurzeln durch intensive Handarbeit geerntet.